Dienstag, 22. April 2014

Tag 26: Die Herkunft der Schwyzer

Heute reise ich ins Schwyzerland.
Über die Herkunft der Schwyzer existiert folgende Sage (erzählt nach Sagen der Schweiz, Band Schwyz, ex libris, es sollte gemäss meiner Recherche die Version von Meinrad Inglin sein...):

Einst kam es in Schweden zu einer greulichen Hungersnot, bis sich die Schweden nur noch zu helfen wussten, indem sie einen Teil des Volkes zur Auswanderung zwangen. Rund 5000 zogen gemeinsam aus, mit der Absicht einander nie zu verlassen und bis ins ferne Rom zu ziehen, weil sie dessen Wetterl loben gehört hatten. Die beiden Anführer hiessen Swyt und Schej.
Auf ihrem Weg durch Deutschland plünderten sie in purer Wikingermanier alles, was ihnen in die Hände fiel. Kein Fürst mit Heer konnte sie aufhalten. Allerdings verloren sie bei den vielen Kämpfen auch viele tapfere Männer. Zum Glück eilte ihnen ihr furchtbarer Ruf voraus, so dass alle ihnen den Weg frei liessen und sich in ihren Festungen und Städten verschanzten.
Die Schweden erreichten den Bodensee, wo alsbald die Berge als unüberwindliches Hindernis aufstiegen. Die mutigen Schweden liessen sich nicht von ihrem Plan abhalten, schwammen über den Rhein und trieben durch die wilden Wälder über Alpweiden an Bergseen vorbei, bis sie an den Punkt gelangten, wo heute das Salveglöcklein Unserer Lieben Frau zu Einsiedeln ertönt. Als sie aus einem dunklen Tannenwalde traten, erblickten sie zwei gewaltige, turmartige Berge über einem Nebelmeer.
Durchs Wäni hätten die Schweden ziehen können!

Der Nebel riss alsbald auf und gab den Blick auf ein weites, grünes Tal mit einem kleinen, blauen sowie einen grossen, grünen Bergsee frei.
Immer wieder Nebel um die beiden Mythen
Swyt stiess in sein Horn, sein Bruder Schej und alle Schweden eilten herbei und sie stiegen mit ihren Herden ins Tal. Am See hütete ein einsamer Mann die Fähre, doch die Schweden besannen sich um und beschlossen, doch nicht nach Rom zu ziehen, sondern bei den beiden Mythen zu bleiben. An ihrem Fusse trieben sie ihre Speere in den Boden und gelobten, hier in alle Ewigkeit zu wohnen.
Sie liessen sich nieder und lebten friedlich, bis sie dem Land einen Namen geben wollten. Nun gerieten die beiden Brüder in einen heftigen Streit, weil jeder dem Tal seinen Namen aufprägen wollte. Schliesslich sagten sie sich voneinander los und hassten einander nun ebenso, wie sie sich vorher geliebt hatten.
Eines Abends kämpften sie mit den Schwertern und kämpften, bis Schej tot umfiel.
Fortan hiess das ganze Land nach dem Sieger Swyt nun Schwyz!
Später leitete sogar die ganze Schweiz ihren Namen von diesem Brudermordsurteil ab.

(Kein Wunder, verwechseln die gebildeten Amerikaner also die Schweiz und Schweden so oft!)

Mein Tag in Einsiedeln beginnt mit historischen Photobänden und viel Lektüre! Allgemein werde ich verwöhnt mit Hinweisen, welche dann auch weiterführen oder halt versanden wie zum Beispiel im Frauenkloster Au. Sogar das Tourismusbüro öffnet nochmals extra für mich und beantwortet meine Fragen in der Überzeit! Nach einem 'chüschtige Zacht' gibt's nochmals Bücherdessert!

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