Sonntag, 27. April 2014

Tag 31: Der Wiener aus Ingenbohl


So... offiziell bin ich jetzt in den Ferien, und zwar in Wien! Hier war ich schon 2010 als Schlatter Unterwegs!
Der Blog wird natürlich weiter geführt.

Wir starten mit Josef Justus Niederöst, geboren anno 1738 in Ingenbohl.
An einem Sonntage ging ebendieser ins Dorf. Wie er nach Hause kam, fand er das Elternhaus verschlossen und legte sich auf den Heustock, um niemand zu wecken.
Kaum hatte er sich hingelegt, öffnete sich die Stalltüre und ein Haufen in der Umgebung bekannter Bettler und Bettlerinnen trat ein. Sie ratschten und tratschten bis die Greti rief: 'Wo wämer hi?' und alle antworteten: 'Nach Wien!' Greti rührte in ihrem Hafen und alle murmelten: 'Obe use und nienä a, i wet i wär z'Wien bi's Zilli's Ma!'
Josef sprach diesen Vers oben im Heustock mit und fand sich am andern Morgen mit den Bettlern in einer Grossstadt. Diese wunderten sich über seine Anwesenheit in seiner Sonntagspracht! Josef schämte sich der Bettler und ging seines Weges. Natürlich wusste er nicht, wo er war, irrte staunend in den Riesenhäuserschluchten herum und sprach schliesslich einen Polizisten an: 'Wo isch au hie?'
Der Polizist antwortete: 'In Wien!'
Er nahm die Personalien von Josef auf, führte ihn auf die Wache und schrieb schliesslich nach Ingenbohl um Reisegeld für den verwirrten Josef. Sie waren sehr freundlich zu Josef und gaben ihm Unterkunft und Unterhalt. Aber bald wurde es ihm langweilig in der grossen Stadt, weil er weder Wiesen noch Kühe sah und keine Jauchzer hörte, selbst die Mädchen waren anders als zuhause!
Endlich traf ein Wechsel aus der Heimat ein und Josef konnte überglücklich nach Hause reisen.
In Zukunft wurde er der 'Wiener' genannt!

Ingenbohl und Wien sind übrigens wirklich miteinander verbunden und zwar durch das Schwesternheim St. Josef, dem Kloster Ingenbohl der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz.


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