Sonntag, 6. April 2014

Tag 10: Back to my roots: Die Sage von meinem Hügeliloch in Schöftland

Wieder einmal haben wir es mit einer luxussüchtigen, eitlen und habgierigen Jungfrau zu tun,  dazu ist sie erst noch eine Adelsdame.Wir befinden uns in den Zeiten, als beim Hügeliloch in Schöftland einst ein Schloss stand.
Die Jungfer soll trotz ihrer Schönheit bei der Bevölkerung nicht beliebt gewesen sein. Einmal wollte ein armer Mann sie als Taufpatin für sein Neugeborenes gewinnen und ging mit ihm aufs Schloss. Schon läuteten die Kirchglocken, doch die Jungfer war noch mit ihrer Schminke beschäftigt und konnte sich unmöglich vom Spiegel wegreissen. Als sie eine Magd mahnte, dass es schon zum dritten Male läute, fluchte sie: 'Soll es läuten in Teufels Namen!' und nahm widerwillig das Baby in die Arme um sich auf den Weg zu machen. Als sie unten den Steg beim Hungerbach erreichten, hörte das Kirchenläuten auf und sie wusste, dass sie zu spät kämen. Hätte sie nun mit dem Bauernkinde auf dem Arm die Kirche betreten müssen, hätte man sie wohl für eine Dirne mit einem unehelichen Kinde gehalten. Sie velor die Contenance, warf das Kind in hohem Bogen in den Bach um dieser Schande zu entgehen und stapfte wieder zum Schloss hoch. In diesem Moment verdunkelte sich der Himmel als ob es Nacht werden wollte und es begann unheimlich zu krachen. Als die Leute nach dem Sturm zum Schloos hochgingen fanden sie nur noch eine Ruine. Die Jungfer blieb verschwunden.
Man munkelt, dass sie heute noch im tiefsten Verlies des Schlosses schmore und auf ihre Erlösung warte. Auf einen potentiellen Erlöser warte eine Truhe voller Gold, welche von der Jungfer und einem scharzen Hund bewacht werde.


Aber ehrlich gesagt... zurück zu meinen Wurzeln? Das Hügeliloch war im Unterdorf... ich im äussersten Oberdorf aufgewachsen. Da lernst du das Hügeliloch erst spät kennen, vielleicht erst, wenn du weg bist, ausgeflogen. Wenn ich mich richtig erinnere, so hörte ich die Sage erst, als ich schon lange Schule gab, also so um die dreissig... Ich werde also in Zukunft viel mehr Geduld für all die Menschen aufbringen müssen, die ich unterwegs treffe und die mir keine Sage aus ihrer Region erzählen können.

Ich entdecke in meinem hohen Alter heute noch eine zweite Version der Sage!

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