Samstag, 3. Mai 2014

Tag 37: Der Rattenstadl

Heute habe ich eine Video-Lesung in der Nähe der Mariahilferstrasse im Tanzcafé Jenseits. Natürlich findet sich auch hier eine Sage, rund zwei Strassen weiter, allerdings eine, die wir alle schon längts in ihrer berühmtesten Version kennen:

Der Rattenfänger vom Magdalenengrund
Wien war früher viel kleiner, eigentlich nur der heutige 1. Bezirk. Ein kleiner Vorort war damals der Magdalenengrund: wenige armselige Hütten standen ohne Licht und Wasser in engen Gassen.

Ob dieses Haus damals schon stand?
Natürlich wurde -wie europaweit üblich- aller Abfall einfach in die Gassen raus gespült.
Einmal vermehrten sich in diesem Dreck die Ratten und Mäuse zur Plage, weshalb man von dieser Gegend bis heute vom Rattenstadl spricht.

Soll dies eine Ratte sein? Vermutlich eher nicht... 
Als nichts mehr half, kam ein Fremder und versprach Hilfe. Die Leute vertrauten ihm und er lief eines Morgens mit einer wunderlichen Flöte durch die Gasse und alle Ratten und Mäusen krochen aus ihren Löchern um ihm zu folgen. Er führte sie in die Wien, wo alles Ungetier erbärmlich ertrank. Der Fremde erhielt logischerweise den Namen 'Rattenfänger von Magdalenen' und wurde viel gerühmt und rundum berühmt.
So weit die Erfolgsgeschichte!
Die Magdalenengasse heute - sauber, aber ein paar Ratten wird's wohl haben
Die schreckliche Geschichte mit dem Racheauszug der Kinder ereignete sich dann allerdings in dieser Sage nicht in Hammeln sondern in Korneuburg.


Am Hauptplatz in Korneuburg steht heute noch der Rattenfängerbrunnen...

Sieht man das prunkvolle Rathaus hintendran, staunt man, dass sie den erfolgreichen
Rattenfänger um seinen verdienten Lohn prellen wollten

Unterwegs stossen wir auf alte Bekannte: Paracelsus machte 1510 in Wien sein Bacalaureat in Medizin.

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