In Ingenbohl steht nämlich eine Zahnwehkapelle!
Zahnwehkapelle |
Ansonsten war mir Ingenbohl immer wieder in der Sagenliteratur begegnet, sei es wenn ein Pesttoter an den beiden Kapellen vorbeigekarrt wird und zuoberst auf dem Leichenhaufen hochjuckt um dreimal zu jauchzen und dem Fuhrmann einen Riesenschreck einzuhauchen! Sei es wenn ein Ingenbohler in Wien landet oder wenn wieder einmal ein Knochen einen Mörder verrät, indem er in dessen Hand zu bluten beginnt.
Blick von Ingenbohl zu den Mythen |
Ein Ritter und sein Diener reiten durch düsteren Wald
auf dem Weg zur Kirchweih, der Knecht warnt vor dem schlechtem Weg und entdeckt
etwas Leuchtendes am Wegrand. In einem unbewachsenen Flecken scheint ein
Flämmlein zu brennen. Der Ritter wird bleich und schlottert, der Knecht
höhnisch: erschreckt ihr euch zu Tode? Der Ritter steigt ab und ergreift das
Ding, es ist ein mürber Knochen, es wird immer dunkler, ein Blitz erhellt die
beiden, sie lachen nur und nehmen den Knochen als Fackel mit.
Nun erzählt der Ritter, dass er eben hier, noch als Geissbub, seinen ersten Mord beging. Ein alter Fremdling kam des Weges, den er mit seinem Stock erschlug und ihn ausraubte. Dann verscharrte er die Leiche, konnte aber den Arm unmöglich vergraben, dieser streckte sich immer wieder in die Höhe und drohte mit der Faust. Nun sei es ihm reuig geworden, es sei aber zu spät gewesen und er sei davon in die weite Welt gerannt. Jung und mit Geld bedacht sei er nun mehr vor keiner Tat zurückgeschreckt und dafür sei ihm Ruhm und Glück zugekommen.
Nun erzählt der Ritter, dass er eben hier, noch als Geissbub, seinen ersten Mord beging. Ein alter Fremdling kam des Weges, den er mit seinem Stock erschlug und ihn ausraubte. Dann verscharrte er die Leiche, konnte aber den Arm unmöglich vergraben, dieser streckte sich immer wieder in die Höhe und drohte mit der Faust. Nun sei es ihm reuig geworden, es sei aber zu spät gewesen und er sei davon in die weite Welt gerannt. Jung und mit Geld bedacht sei er nun mehr vor keiner Tat zurückgeschreckt und dafür sei ihm Ruhm und Glück zugekommen.
Der Knecht
grinst: Euer Glück ist gross, selbst wenn ihr in der Fremde aufgestiegen seid,
die Heimat wird euch noch höher heben!
Die Beiden
erreichen das Dorf, wo Kirchweihjubel schallt und der Chor trällert. Sie werden
zum Kilbewein geladen, sie trinken mehr und mehr, bis einer den Knochen
entdeckt und nach ihm fragt. Als der Ritter ihn zeigt, erlischt er und es rinnt
Blut aus ihm. Der Ritter ist entsetzt, will den Knochen an der Wand
zerschmettern, doch er klebt fest und ein Geist spricht: ‚Packt den Mörder,
sein Opfer klagt ihn an!?
Der Diener
haut ab. Ein Irrwirsch rennt übers Ried und aus dem Wald höhnt es: Ich habe ja
gesagt, dass eure Heimat euch höher heben wird, und wahrlich, der Ritter steigt
zum Hochgericht zum Strang hoch, an welchem er im Winde baumelt.
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